CDU: Baugesellschaft sollte anpacken anstatt zu lamentieren

Großes Unverständnis zeigte der Vorstand der CDU-Großauheim/Wolfgang gegenüber der öffentlichen Reaktion der Geschäftsführung der Hanauer Baugesellschaft auf eine Anfrage der CDU-Ortsbeiratsfraktion bezüglich des Hauses Rochusstraße 32 in Großauheim. Das Gebäude steht seit über zwei Jahren leer und der bauliche Zustand verschlechtert sich zusehends. Die Baugesellschaft hat der CDU im Ortsteil "Stimmungsmache" vorgeworfen.

"Die aufgeregte Darstellung der Baugesellschaft in der Presse geht am Thema vorbei", so der stellvertretende Vorsitzende der Großauheimer CDU Joachim Stamm. "Die von der Baugesellschaft erläuterte schwierige Marktsituation des Wohngebäudes direkt an den Bahnschienen ist bekannt. Wir wollten aber wissen: Warum unternimmt die Baugesellschaft nichts, um den Verfall des Gebäudes aufzuhalten? Sei es, um einen angemessenen Verkaufserlös zu erzielen oder neue Mieter für die Liegenschaft zu gewinnen." Die Baugesellschaft hat in ihre Stellungnahme nun gegenüber der Presse erklärt, das Gebäude veräußern zu wollen. Zwei Interessenten hätten sich bereits gemeldet.

"Natürlich muss sich die Baugesellschaft auch unangenehme Fragen gefallen lassen, wenn Wohnhäuser mehrere Jahre leer stehen und nichts Sichtbares für deren Erhalt getan wird", so der Vorsitzende der CDU-Großauheim/Wolfgang Christopher Göbel. "Wenn dann seitens der Politik auf die nicht gerade rosige Gesamtsituation der Baugesellschaft hingewiesen wird, ist es wenig professionell, von "Stimmungsmache" zu reden. Mit bloßer Rhetorik wurden noch keine Herausforderungen gelöst."

Die Sanierungsmaßnahmen der Baugesellschaft an den Wohngebäuden in der Dartforder Straße und der Glockenstraße seien auch in den Augen der CDU positive Impulse. "Jedoch muss die Baugesellschaft noch an vielen weiteren Stellen anpacken", so der Hanauer Fraktionsvorsitzende Dieter Hog. Die Baugesellschaft musste in den vergangenen Jahren Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe bilanzieren. Allein 172 Wohnungen am Kinzigheimer Weg hatte die Baugesellschaft im Jahre 2009 verkauft, da mittlerweile ein Sanierungsstau von fast 7 Millionen Euro entstanden war.

Auch der Wettbewerbliche Dialog sieht die Übernahme von Wohnimmobilien der Baugesellschaft in der Innenstadt durch private Investoren vor. Die Leerstandsquote innerhalb der Wohnimmobilien der Baugesellschaft betrug Ende 2009 über 13%. Das ist doppelt so hoch wie branchenüblich. "Insbesondere Oberbürgermeister Claus Kaminsky muss sich als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Baugesellschaft fragen lassen, warum der Umgang der Baugesellschaft mit den eigenen Immobilien teilweise so stiefmütterlich ist und wie eine so hohe Leerstandsquote überhaupt wirtschaftlich zu verantworten ist", so Dieter Hog.

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