Der Kreisvorsitzende der CDU Main-Kinzig, Tom Zeller, besuchte gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Aloys Lenz und dem Fraktionsvorsitzenden der CDU Hanau, Dieter Hog, die Martin-Luther-Stiftung in Hanau.
Im Rahmen des zurzeit entwickelten Programms „Main-Kinzig 2020“, in dem grundsätzliche Fragen und neue Herausforderungen, wie der demographische Wandel sowie Generationengerechtigkeit thematisiert werden, stellte der Besuch des diakonischen Unternehmens der Altenhilfe die vierte Station der Tour des Kreisvorsitzenden dar.
Begrüßt wurden die Politiker durch den Stiftungsgeschäftsführer Friedrich Trapp und seinen Stellvertreter Volker Klug sowie durch die Referentin der Geschäftsführung Verena Preßler. Während eines Gesprächskreises stellte Trapp zunächst das Konzept der Martin Luther Stiftung vor: „Das Altenheim im klassischen Sinn ist seit dem Jahr 2004 nicht mehr vorhanden. Stattdessen arbeiten wir nach einem ganzheitlichen Konzept, das sich nicht nur um gute Pflege und Rehabilitation bemüht, sondern das gesamte Wohlbefinden jedes einzelnen Menschen vor Augen hat“, erklärte der Geschäftsführer.
Das Angebot reicht unter anderem von Altenberatung über voll- und teilstationäre Pflege sowie betreutes Wohnen und im Hinblick auf Selbsthilfegruppen, Hilfe bei der Vermittlung von Wohnungen. Besonders hervorzuheben sei dabei, dass Bewohner ihre Zimmer und Wohnungen selbst einrichten können, um sich rundum wohl zu fühlen. „Reges Leben findet mit anderen Bewohnern im Wohnzimmer und in der Wohnküche statt. Es ist somit einem Familienleben ähnlich“, erläuterte Trapp. Ein besonderes Augenmerk liegt weiterhin auf der Betreuung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind.
Ein Reha-Zentrum bietet neben dem täglichen Angebot von gemeinsamen Körperübungen, vor allem Möglichkeiten für bewegungstherapeutische Zwecke. Darüber hinaus beinhaltet das Tagesprogramm verschiedene Gruppenangebote, wie Skat-Abende und andere Gedächtnisspiele. Ein Hallenschwimmbad steht gesunden Senioren zur Bewegung im Wasser zur Verfügung. Kranke und körperlich Beeinträchtigte können das Bad mithilfe der Therapeuten nutzen. In den Häusern der Martin Luther Stiftung leben etwa 1000 Bewohner. Dabei gehören zu dem Hanauer Seniorenzentrum auch die Zweigstellen in Schlüchtern, Schöneck und Erlensee.
Im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen sprachen sich der CDU-Kreisvorsitzende und der Stiftungsgeschäftsführer dafür aus, die Aufmerksamkeit auf eine bessere Ausbildung der Pflegeberufe zu richten. Durch den demografischen Wandel würde sich mehr und mehr ein größerer Bedarf an Pflegefachkräften entwickeln: „Auch heute besteht bereits ein hoher Fachkräftemangel“, ergänzte Tom Zeller. Allgemein sei der Beruf des Alten- oder Krankenpflegers negativ besetzt. Es würden auch eine Anreize mehr für das Ausüben eines Pflegeberufs geschaffen werden.
„Die Pflegebranche ist im Allgemeinen unterfinanziert“, betonte Trapp. Im Rahmen des Gesprächskreises wurde ebenfalls die hohe Bürokratisierung der Pflege angesprochen. So muss die Pflegekraft etwa 20 Prozent der regulären Arbeitszeit einsetzen, um jeden Arbeitsschritt zu dokumentieren: „Dabei muss beispielsweise jedes einzelne Glas Wasser notiert werden, was immer sehr viel Arbeitszeit frisst. Eine Entbürokratisierung wurde zwar einmal von der Politik angesprochen, aber gehandelt wurde nicht“, so Trapp und Zeller weiter. Nach einer abschließenden Führung resümierte der CDU-Kreisvorsitzende: „Die hier praktizierten Betreuungs- und Pflegeangebote sind richtungsweisend für den demographischen Wandel unserer sellschaft“.
Infobox Martin-Luther-Stiftung:
· Im Jahr 1880 von Pfarrer Ernst Sopp gegründet
· Seniorenzentrum mit Zweigstellen in Schlüchtern, Schöneck
und Erlensee
· Betreuungsangebot umfasst voll- und teilstationäre Pflege
sowie betreutes Wohnen
· Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsinstitut für
Pflegeberufe
Weitere Informationen im Internet unter: www.mls-hanau.de