Nadelöhr Lortzingstraße braucht Entlastung

CDU: Verkehrsproblem im nördlichen Musikerviertel endlich lösen

CDU-Politiker im Gespräch mit  Anwohnern aus dem Musikerviertel (Foto: Günter Sippel)
CDU-Politiker im Gespräch mit Anwohnern aus dem Musikerviertel (Foto: Günter Sippel)
Das nördliche Musikerviertel war einstmals als reines Wohngebiet konzipiert. Im Lauf der Zeit sind viele öffentliche Einrichtungen hinzugekommen: Kaufmännische Schulen I und II, die Eugen-Kaiser-Berufsschule und Erich-Kästner-Grundschule, evangelische Kindertagesstätte, Erweiterung und Neubau des Altenheims Wohnstift.

Doch an der Verkehrserschließung hat sich all die Jahre nichts geändert, im Gegenteil: Mit dem Neubau der städtischen Kindertagesstätte Lortzingstraße und dem Umbau der Dependance des Wohnstifts zur Altenwohnanlage kommt weiterer Verkehr ins Wohnviertel.  Die Folge, so berichtet der CDU-Stadtverordnete Franz Ott: „Rushhour“ und Parkdruck im Wohngebiet, wenn erwachsene Schüler von außerhalb zu ihrer Schule fahren, Lkws, die das Altenheim andienen, die engen Straßen blockieren und bei Großveranstaltungen durch Fremdparker kein Durchkommen ist.

Dies nahm die Hanauer CDU-Fraktion mit Fraktionschef Dieter Hog zum Anlass, sich vor Ort ein Bild zu machen und mit rund 30 Anwohnern im Rahmen einer Ortsbegehung Lösungen zu diskutieren, denn, so Hog wörtlich, „Anlieger sind erheblich beeinträchtigt, Schulkinder auf dem Weg zur Grundschule und Bewohner des Wohnstifts, die mit Rollator unterwegs sind, sogar gefährdet.“

Alle bisherigen Versuche, die Situation zu entschärfen sind in Straßenkosmetik stecken geblieben, da das Grundproblem nicht gelöst wurde: Zielverkehr zu den öffentlichen Einrichtungen anders zu führen und zusätzlichen Parkraum zu schaffen, so die CDU.

Abhilfe schaffen kann nach Ansicht der Christdemokraten nur eine Zufahrt aus Richtung Maintaler Straße zu einem großen neu anzulegenden Parkplatz südlich der Maintaler Straße. Diese Zufahrt darf aber keine Verbindung zur Lortzingstraße haben, da sonst zusätzlicher Schleichverkehr ins Viertel gelockt würde.

Eine solche Lösung sei aber in anderen Wohnquartieren bereits erfolgreich umgesetzt worden. Von der neuen Parkfläche könnten nicht nur die Berufsschüler profitieren, sondern auch die Eltern, die ihre Kinder in die neue Tagesstätte bringen, da angesichts der Schulwegsicherung auf der Südseite der Lortzingstraße zwar eine neue Einrichtung, aber in Summe keine neuen Stellplätze entstünden. Schließlich könnte der neue Parkplatz bei Großveranstaltungen auf dem Gelände des Rollschuh- und Hockeyclubs dem wilden Parken ein Ende setzen.

Aufgrund der zu erwartenden langwierigen Genehmigungsverfahren und dem nicht einfachen Grunderwerb brauche das Wohnquartier auch kurzfristige Lösungen, fordert Ott. Diese können nach Ansicht der Christdemokraten darin bestehen, dass Anwohnerparken für bestimmte Tageszeiten eingeführt werde. Ein Modell, das sich in vielen Wohnquartieren bewährt habe und außerhalb der Hauptbelastungszeiten die Erreichbarkeit des Wohnquartiers für Besucher nicht beeinträchtige.

Dies setze allerdings auch eine konsequente Überwachung dieser Regeln durch Ordnungskräfte voraus. Die Anlieger wiesen aber darauf hin, dass schon heute die Präsenz der städtischen Ordnungspolizei nicht ausreiche, um den derzeitigen Verkehrsregelungen (Durchfahrts- und Parkverbote sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen) Geltung zu verschaffen. Dieser Aufgabe werden die Hanauer Ordnungskräfte aber in vielen Wohngebieten Hanaus nicht gerecht, da sie zu sehr auf den City-Bereich konzentriert sind, kritisiert Hog abschließend.
 

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