„Wer diese Zeit miterlebte, wusste, dass hier Geschichte geschrieben wird“.

Franz Josef Jung (MdB) zum Tag der Deutschen Einheit bei der CDU Hanau

Guter Tradition entsprechend hatte die CDU Hanau am Tag der Deutschen Einheit zum „politischen Brunch“ eingeladen.

Neben vielen Mandats-trägern aus Stadt, Kreis, Land und Bund konnte Joachim Stamm in seiner Funktion als Vorsitzender des CDU Stadtverbandes Hanau im Nachbarschaftshaus Tümpelgarten auch den früheren Arbeits- und Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung begrüßen. „Mit unserem Parteifreund Franz Josef Jung haben wir heute einen Festredner, der in den Wendejahren unmittelbar am Einigungsprozess beteiligt war“, stellte Stamm den heutigen Bundestagsabgeordneten vor.

Der Tag der Wiedervereinigung vor 26 Jahren sei einer der „glücklichsten Tage in der deutschen Geschichte“, so Jung zu Beginn seiner Rede. Besonders glücklich müsse es jeden stimmen, dass diese Einheit, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, erreicht worden sei. Ein Blick in die Welt zeige, dass dies keineswegs selbstverständlich sei. Jung verwies auf Syrien, wo bereits 300. 000 Menschen im Bürgerkrieg umgekommen sind.

Dass es 1990 zur Einheit kam, sei in besonderer Weise auch ein Verdienst der Christdemokraten gewesen, führte Jung weiter aus. Im Unterschied zur Sozial-demokratie, die beispielsweise die DDR-Staatsbürgerschaft anerkennen wollte, habe die CDU stets auf der Forderung nach der Einheit Deutschlands beharrt. „Gerne haben wir uns deswegen von den anderen Parteien als die ewig Gestrigen beschimpfen lassen“, so Jung.

Für den hessischen Bundestagsabgeordneten war die DDR ein Unrechtsstaat. Knapp 1.400 Kilometer Grenzzaun an der innerdeutschen Grenze, 55.000 Selbstschuss-anlangen, eine Million Erdmienen und etwa 1.000 Menschen, die beim Überqueren der Grenze ihr Leben verloren, lassen keine andere Schlussfolgerung zu, erklärte Jung.

Im Folgenden berichtete der Abgeordnete dezidiert über die Wendejahre, wie es zum Aufbau der hessisch-thüringischen Beziehungen kam, wie er sich mit reformwilligen Vertretern der Ost-CDU am 9. November 1989 in Ostberlin in einer kirchlichen Einrichtung zu Gesprächen traf, wie es letztlich zum Bündnis „Allianz für Deutschland“ kam und wie Helmut Kohl das 10-Punkte-Programm in den Bundestag einbrachte. „Wer diese Zeit miterlebte, wusste, dass hier Geschichte geschrieben wird.“

Nach Jung war insbesondere der Wahlausgang der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 für den weiteren Einigungsprozess entscheidend. „Hätten die Christ-demokraten damals diese Wahl nicht gewonnen, wäre die Einheit nicht gekommen“, ist Jung überzeugt, der während seines Vortrages immer wieder auch aus seinem Buch „Die letzten Tage der Teilung“ zitierte.

Den „politischen Brunch“ der CDU Hanau nutzte auch Srita Heide, seit letzten Freitag Landratskandidatin der CDU im Main-Kinzig-Kreis, zu einem Grußwort. Dabei betonte sie, dass die Demokratie ein hohes Gut ist. Es sei ein Privileg, frei zu leben und frei zu denken. Aus dieser Freiheit erwachse auch die nötige Stärke, miteinander respektvoll umzugehen, appellierte die Landratskandidatin am Tag der Deutschen Einheit an den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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