Verkehrsprobleme am neuen Standort lösen

CDU-Ortsbeiratsfraktion Kesselstadt zu Gast bei der Feuerwehr

Ortsbeiräte und Kandidaten besuchen Feuerwache Kesselstadt.
Ortsbeiräte und Kandidaten besuchen Feuerwache Kesselstadt.
„Der Umzug der Kesselstädter Feuerwehr in die Karlsbader Straße bringt zwar manche Verbesserungen, aber längst sind noch nicht alle Hausaufgaben gemacht“. Dieses Fazit zog die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Ortsbeirat Kesselstadt, Karin Hog, anlässlich eines Besuchs am neuen und alten Standort der Feuerwache.

Zu Beginn des Treffens stellte Peter Jüngling in einem Kurzvortrag die Geschichte der Kesselstädter Wehr dar und erinnerte an Glanzzeiten der Feuerwehr, als fünf oder zeitweise noch mehr Fahrzeuge ihren Standort in Kesselstadt hatten. Die Eigenständigkeit ist seit dem Eingemeindungsvertrag mit Hanau von 1907 vertraglich verbrieft. Mit der neuen Wache werde nun an diese Tradition angeknüpft.

Durch den neuen Standort werden in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger im Hanauer Westen profitieren. Da umständliche Fahrten zu den Löschfahrzeugen in der Hauptfeuerwache im Lamboy entfallen, kann die Freiwillige Feuerwehr unter Umständen entscheidende Minuten früher am Einsatzort sein. Dies sei besonders wichtig, da auch der Hanauer Westen in die höchste Gefahrenstufe D eingeordnet ist, wertet CDU-Ortsbeiratskandidat Peter Jüngling.

Mit dem Neubau findet ein nunmehr 15-jähriges Provisorium ein Ende, nachdem die Freiwillige Feuerwehr seit 2001 auf dem Areal des Schlosses Philippsruhe nicht mehr bleiben konnte. Schwierige Rangierarbeiten in der Pumpstation, da die Fahrzeuge sehr beengt hintereinander aufgestellt werden müssen, werden schon seit geraumer Zeit von der Gemeindeunfallkasse als permanentes Risiko angemahnt.

Mit dem Umzug der Feuerwache Kesselstadt in die Karlsbader Straße verbunden ist die Hoffnung, dass die Freiwillige Feuerwehr in Kesselstadt einen neuen Aufschwung nimmt. Auf jeden Fall  wird sich die öffentliche Wahrnehmung der  Feuerwehr verändern, die derzeit in der Pumpstation doch eher in eine Art Dornröschenschlaf verbannt ist. Die Feuerwehr hofft wohl zu Recht, dass damit auch die Zahl der Aktiven nicht nur gehalten, sondern  auch gegen den Trend der letzten Jahre gesteigert werden kann, frühere Einsatzstärke erreicht wird und die Jugendarbeit verbessert werden kann, so der JU-Vorsitzende und CDU-Ortsbeiratskandidat Fritz Grosch.

Erste Vorbereitungsarbeiten für den Neubau haben an der Karlsbader Straße in dieser Woche bereits begonnen. Das lässt hoffen, dass der Neubau wie geplant zum Jahresende fertiggestellt werden kann.

Sorge bereitet den CDU-Ortsbeiräten dagegen die Verkehrssituation in der Zufahrt zur neuen Feuerwache. Da die Standflächen vor der neuen Halle äußerst gering sind, ist auch der neue Standort nur mit einer Ausnahmegenehmigung realisierbar. Die Ortsbeiratsfraktion will daher prüfen lassen, ob die Ausweisung einer Tempo-30-Zone bis zum Anfang der Karlsbader Straße Richtung Burgallee, eine Bedarfsampel für Einsatzzeiten der Feuerwehr oder sogar bauliche Veränderungen an der Fahrbahn erforderlich sind. Auch für die Frage, wo Einsatzkräfte ihre privaten Pkw während der Einsatzzeit abstellen können, gebe es noch keine konfliktfreie Dauerlösung.

Beachtlich findet die CDU-Fraktion den finanziellen Aufwand, der für den Umzug der Wache geleistet werden muss. Neben den seit längerem bekannt Kosten von 600 000 Euro für den Neubau im engeren Sinne sind weitere 270 000 Euro für die Baureife des Grundstücks erforderlich, da viele Versorgungsleitungen verlegt werden müssen. Finanziert wird dieser Mehraufwand durch Kürzungen und Mittelverschiebungen im Bereich Museen, im Schloss Philippsruhe und für das Stadtrechtsjubiläum in Steinheim.

Die CDU-Ortsbeiräte appellieren daher an die Stadtverordnetenversammlung, diese ebenso wichtigen Projekte im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen angemessen zu berücksichtigen.

Nachdenklich macht die Christdemokraten auch die Tatsache, dass rund 750 000 Euro an Wertverlust der Pumpstation noch für die laufende Jahresrechnung 2015 abgeschrieben werden muss. Im Sinne einer soliden Finanzwirtschaft ist zu hoffen, dass nicht auch noch andere Liegenschaften in den städtischen Büchern derart überbewertet sind.

Bildunterschrift:
Besuch bei der Feuerwache Kesselstadt (von links): Karin Hog und Horst Diesel (Ortsbeiratsmitglieder), Peter Jüngling (Ortsbeiratskandidat), Franz Ott (CDU-Stadtrat), Fritz Grosch (JU-Vorsitzender), Roswitha Gabel (Ortsbeiratsmitglied), Srita Heide (CDU-Kreistagsabgeordnete), Chris Jackson (Wehrführer der Feuerwehr Hanau-Mitte) und Willi Manz (Leiter der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Hanau).                       

Foto: Dieter Hog




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