Preiserhöhungen für die Festspiele unverhältnismäßig hoch

Darüber ist noch nicht das letzte Wort gesprochen

Für Jürgen Scheuermann, Spitzenkandidat der Hanauer CDU zur Kommunalwahl im kommenden März, sind die Brüder-Grimm-Festspiele ein hervorragendes Kulturmerkmal für Hanau. Der Charme der Festspiele liegt da ganz besonders auf dem Schwerpunkt eines Familientheaters, so seine Meinung. Damit hat dieses Hanauer Kulturgut auch einen völlig anderen Charakter als zum Beispiel Bad Hersfeld oder Bad Vilbel und ähnliche Festspielorte. „Wir als CDU Hanau wollen auch diesen Wesenszug der Festspiele im Grunde nicht verändern“, so Scheuermann.

Der Oberbürgermeister hat unsere volle Rückendeckung hinsichtlich seiner Forderung an das Land Hessen, die Märchen-Festspiele finanziell stärker zu fördern. Die Zusage von 85.000 € aus dem hessischen Kulturfond ist daher zu begrüßen. „Das war längst überfällig“, lobt Scheuermann den Einsatz von Claus Kaminsky.

Was aber heute über die Preiserhöhungen für die kommende Spielzeit in den Medien nachzulesen ist, kann nicht kritiklos hingenommen werden. Scheuermann rät dem Oberbürgermeister dringend, dies in der Stadtverordnetenversammlung zu thematisieren. Jedenfalls wird die CDU-Fraktion einen dementsprechenden Antrag einbringen. Die in den Zeitungen angekündigte Preiserhöhung könne so nicht einfach klaglos hingenommen werden, so der Kommunalpolitiker. Dass die Preise in der ersten Kategorie gleich um 10 €, von 25 € auf 35 €, erhöht werden, da muss man schon heftig schlucken. Ebenso auch die neue Preisstruktur beim Familienticket bei den Theatertagen usw.

Selbstverständlich sollen auch die Hanauer Festspiele wachsen und weiter entwickelt werden, das ist auch im Sinne der CDU. Jedoch laufen wir hier Gefahr, dass Besucher es sich sehr genau überlegen, diese Preiserhöhung zu akzeptieren und den Märchenfestspielen den Rücken zukehren werden.
Der Oberbürgermeister verkündet alljährlich voller Stolz die immer stärker werdenden Zuschauerzahlen. Scheuermann: „Es kann doch wohl nicht im Sinne des Oberbürgermeisters sein, dies leichtsinnig aufs Spiel zu setzen.
Scheuermann weist noch einmal darauf hin, dass die Musical-Aufführungen immer die meisten Zuschauer anlockten. Wir laufen Gefahr, dass mit dieser drastischen Preiserhöhung künftig weniger Zuschauer kommen. Nicht nachzuvollziehen ist auch der Wegfall der Familienermäßigung und dass für Gruppen ab 15 Personen erst eine Preisreduzierung angeboten wird. Wir, seitens der CDU, hätten gerne gewusst, welcher Festspielort für diese Überlegungen hier Pate stand.

Es ist bekannt, dass Herr Frank Lorenz-Engel ein sehr ehrgeiziger Intendant ist und auch als hervorragender Festspielleiter geschätzt wird. Zweifellos hat er viel für die weitere Entwicklung der Festspiele getan. Es scheint aber jetzt so, dass man ein wenig über das Ziel hinausschießt. Scheuermann rät daher zu mäßigeren Preiserhöhungen. Der OB und Frank Lorenz-Engel sollten doch die „Kirche hier besser mal im Dorf lassen“, so mahnend Scheuermann. So verknüpfen der Kulturdezernent und der Intendant nicht nur das ehrgeizige Ziel, bessere Schauspieler nach Hanau zu holen, vielmehr werden auch gleichzeitig die enormen Erhöhungen mit den aus der Sicht der Verantwortlichen dringenden baulichen Veränderungen im Amphitheater verbunden.

„Vieles ist wünschenswert, aber eben auch nicht immer sofort machbar“, so Scheuermann und ist verwundert, dass der Oberbürgermeister das alles so mitträgt. Freilich kann man auch über neue und bequemere Stühle nachdenken. Ob die Zuschauer allerdings bereit sind, gleich so tief in die Tasche zu greifen, muss doch stark infrage gestellt werden. Scheuermann weist auch darauf hin, dass eine Familie mit Kindern ja auch noch die gastronomischen Angebote in den Pausen finanzieren müssen. Wer von den Eltern sagt schon seinen Kindern gern: „Dafür haben wir aber jetzt kein Geld mehr“! Warum überlegt sich der Oberbürgermeister nicht auch einmal andere Wege? Wie zum Beispiel eine einfach zu bewerkstelligende Sammelaktion. Alljährlich werden nach den Aufführungen Gelder gesammelt für gemeinnützige Aktionen. Scheuermann schlägt nun vor, dass während der kommenden Spielzeit locker die rund 40.000 € für die Stühle durch Spenden der Zuschauer zusammenkommen. Diese Sammelaktion kann dann, wie in der Kirche als Kollekte in den Gottesdiensten, durch die Stuhlreihen gereicht werden. Im darauf folgenden Jahr kann ja wieder für gemeinnützige Zwecke gesammelt werden.

Der CDU-Mann ist überzeugt, dass garantiert auch größere Scheine im Klingelbeutel landen und das Geld für die neuen Stühle schon in der kommenden Spielzeit zusammenkommt. Jedenfalls ist Scheuermann überzeugt, dass in Sache Preiserhöhung noch nicht das letzte Wort gesprochen sein soll.

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