Tag der Deutschen Einheit mit Edda Schönherz

CDU Hanau lädt am 3. Oktober zum politischen Brunch ins Nachbarschaftshaus Tümpelgarten ein

Im 25. Jahr des Mauerfalls feiert die Hanauer CDU traditionell den Tag der Deutschen Einheit. Und wie immer hat sie Zeitzeugen oder DDR-Kritiker dazu als Festredner eingeladen. Diesmal spricht Edda Schönherz, eine frühere Journalistin und spätere Nachrichtensprecherin im bayerischen Fernsehen.

Edda Schönherz, 1944 geboren im damals schlesischen Bad-Landeck, wuchs in Berlin auf und studierte nach einer Berufsausbildung ab 1966 drei Jahre an der Fernsehakademie in Adlershof mit der Ausbildung zur Ansage- und Fernsehmoderatorin. Mit Beginn des Farbfernsehens in Ostdeutschland im Oktober 1969 wurde sie DDR-weit bekannt. Schönherz gehörte keiner Partei an und stand den Verhältnissen in der DDR kritisch gegenüber. Während eines Urlaubsaufenthaltes in Budapest erkundigte sie sich im August 1974 in den Botschaften der Bundesrepublik und der Vereinigten Staaten nach einer Möglichkeit, die DDR zu verlassen. Da die Botschaften observiert wurden, wurde sie einige Tage später in Ungarn festgenommen, ohne dass man ihr strafbare Handlungen nachweisen konnte.

Einen Monat später wurde Edda Schönherz zur „Klärung eines Sachverhalts“ in die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg gebracht und drei Tage später von dort nach Berlin-Hohenschönhausen verbracht. Im Dezember verurteilte man sie wegen „staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme“ und „Vorbereitung eines ungesetzlichen Grenzübertritts in besonders schwerem Fall“ zu drei Jahren Zuchthaus. Sie kam in das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg/Erzgebirge. Nach der Entlassung aus der Haft sollte Edda Schönherz im September 1977 als Hilfskraft in einer Großbäckerei arbeiten, andernfalls drohte man ihr weitere zweieinhalb Jahre Arbeitserziehungshaft an. Sie fand jedoch eine Anstellung als Fotografin bei der katholischen Kirche in Berlin.

Da Frau Schönherz an dem Ausreiseantrag für sich und ihre Kinder Annette und René festhielt, konnte sie im Dezember 1979 in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen. Von Mai 1980 bis 2000 war Schönherz freie feste Mitarbeiterin und arbeitete als Ansagerin und Moderatorin beim Bayerischen Fernsehen in München. Ende 2002 kehrte sie nach Berlin zurück und führt seit 2003 Besuchergruppen als Zeitzeugenreferentin für politische Bildung durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Im Oktober 2006 wurde Schönherz durch den Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Die CDU Hanau freute sich über die Zusage von Edda Schönherz zum politischen Brunch am Freitag, 3.10.2014 um 11.00 Uhr (Saalöffnung 10.30 Uhr) im Nachbarschaftshaus Tümpelgarten. Gäste werden um fünf Euro als Beitrag für das politische Frühstück gebeten (inklusive ein Begrüßungsgetränk sowie kalt-warmes Büffet und Kaffee). Alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Hanau und dem Umland sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

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