Wie weit geht unsere Geduld?

Heiko Kasseckert: „Radikaler Islamismus und Salafismus haben bei uns keinen Platz“

Wir Deutsche bekennen uns zur Pluralität und zur Anerkennung Andersdenkender. Die Freiheit des Einzelnen, dessen Religion und Lebensweise sind die Grundlagen unserer aufgeklärten und funktionierenden Zivilgesellschaft. Aber dürfen wir deshalb über drohende Gefahren hinwegsehen und/oder sie kleinreden? Ich meine nicht. Mich beunruhigt die zunehmende Verbreitung des Salafismus oder auch des radikalislamistischen Fundamentalismus in unserem Umfeld, besonders an Schulen

Die Welt ist im Umbruch. Die Revolutionen in der arabischen Welt, die Spaltung des Irak und auch die Zersplitterung Syriens machen die Veränderung des geopolitischen Gleichgewichts im Mittleren Osten deutlich. Nicht zuletzt zeigen die Bilder aus Israel und Gaza die ganze Brutalität dieser „Glaubenskriege“. Längst handelt es sich aber nicht mehr nur um ein Problem der arabischen Welt. Auch wir sind betroffen. Nach Angaben des Hessischen Innenministeriums gibt es in Hessen derzeit schon rund 1.200 aktive Salafisten.

An unseren Schulen verstärkt sich die Radikalisierung von jungen Muslimen, aber auch Jugendlicher christlichen Glaubens. Sie werden von Hasspredigern als Gotteskrieger angeworben. Dabei ist es nicht der Wunsch nach Vertiefung des Glaubens. Oft sind es Identitätskrisen, pubertäre Probleme, fehlendes Selbstwertgefühl oder auch mangelnde familiäre Bindungen, weshalb bei ihnen die Botschaft der Salafisten auf fruchtbaren Boden fällt. Sie nehmen sich der Jugendlichen an, begleiten sie, stärken ihr Selbstbewusstsein und manipulieren ihr Denken - bis hin zur Radikalisierung und zum Einsatz als Gotteskrieger.

Leider wird dieses Problem an unseren Schulen meist verschwiegen. „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“. Eine Haltung, die im Kern nur die Angst vor islamkritischen Tönen offenbart. Hier geht es aber nicht um den Islam und seine Religion, sondern um den radikalisierten, gewaltbereiten Islamismus und Salfismus. Dem muss sich unsere Gesellschaft wehrhaft entgegenstellen. Falsch verstandene Toleranz gefährdet die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Staates. Hessen ist Vorreiter im Kampf gegen islamischen Fundamentalismus und das erste Bundesland, das ein landesweites Präventionsnetzwerk gegen Salafismus auflegt. Ich bin sicher, dass wir unsere Freiheit und unsere christlich-abendländische Kultur schützen müssen, damit am Ende Freiheit und Pluralität bestehen kann. 


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