Wahlfreiheit und Qualität an Hanaus Schulen sichern

CDU sieht Diskussion um Tümpelgartenschule zu eng gefasst

Die Sicherung der Wahlfreiheit für Schüler und Eltern steht im Vordergrund der Beratungen der Leitlinien für den künftigen Schulentwicklungsplan der Stadt Hanau, so die bildungspolitische Sprecherin der Hanauer CDU-Fraktion Isabelle Münch. Dieses Ziel ist nicht nur für die Stadt Hanau, sondern auch für die Region von Bedeutung. Ein breites Angebot an Schulformen hat bisher den Schulstandort Hanau ausgezeichnet, Wettbewerb zwischen den Schulen geschaffen und damit wesentlich zur Qualitätssicherung und -steigerung des Unterrichtsangebots in Hanau beigetragen.

Deshalb müsse die CDU mit Bedauern feststellen, dass die neuen Leitlinien die Tendenz haben, den Blickwinkel nur auf Hanau zu begrenzen. Das werde die Verhandlungen mit dem Main-Kinzig-Kreis, die in Kürze beginnen, sicherlich nicht erleichtern. Zudem sind diese Gespräche durch die Weigerung der Stadt Hanau in der Vergangenheit belastet, Schüler an die Integrierten Gesamtschulen des Kreises zu empfehlen.

Statt dessen habe man bis zum negativen Gerichtsurteil in einer Klage gegen das Land Hessen das Projekt „zweite IGS für Hanau“ verfolgt, das Schuldezernent Axel Weiß-Thiel nunmehr so bewertet „wäre die Schaffung einer zweiten Integrierten Gesamtschule (IGS) in Hanau entweder eine massive Konkurrenz für die Lindenauschule oder ohne Weiterführung in eine gymnasiale Oberstufe zum Scheitern verurteilt“ (Ziffer 9 der Leitlinien). „Es ist bedauerlich, dass es erst des Rettungsschirms bedurfte, um bei den Kleeblatt-Fraktionen schulpolitische Vernunft einkehren zu lassen und die Realität wahrzunehmen“, stellt CDU-Fraktionsvorsitzender Dieter Hog fest.

„Zur Bewahrung der Schulvielfalt gehört für die CDU-Fraktion auch die Förderstufe. Unser Anliegen ist es daher den weiteren Fortbestand zumindest einer Förderstufe in Hanau zu erhalten, um so die Schulvielfalt in Hanau weiter garantieren zu können, so Isabelle Münch, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Ein Blick in die hessische Schullandschaft zeige, dass die Kombination Grundschule mit Förderstufe schon an mehreren Standorten Praxis ist und daher einer Genehmigung keine Hindernisse entgegenstehen.

Generell wird von den Schulen eingewandt, die Entwicklung der Schülerzahlen noch ein oder zwei Jahre zu beobachten, um eine höhere Prognosesicherheit zu erzielen. Allerdings dürfte sich in zwei Jahren „Probezeit“ auch nichts wesentlich verändert haben und die Tümpelgartenfrage stünde wieder am gleichen Punkt, sagt Isabelle Münch.
Die Sorge des Schuldezernenten, dass die Haushaltsberatungen die Diskussion um den richtigen Weg für Hanaus Schulen überlagern könnten, erweist sich angesichts des öffentlichen Echos seiner Vorschläge als unbegründet. „Ganz ohne Finanzen geht es aber auch nicht“, so Dieter Hog. Deshalb fordert die CDU-Fraktion, dass Wirtschaftsplan und Investitionsprogramm 2014 -2018 von Hanau Immobilien für den Schulbereich parallel in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt und beraten werden. „Nur so sind die konkreten Auswirkungen der Leitlinien erkennbar“, so Isabelle Münch.

Im Gegensatz zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplans ist für „Leitlinien“ keine Genehmigung des Landes erforderlich. Das heißt, eine fachliche Stellungnahme der Genehmigungsbehörde wird erst nach der Haushaltsverabschiedung im Rahmen des neuen Schulentwicklungsplans erfolgen. Skeptisch ist die CDU-Fraktion auch gegenüber der Beauftragung auswärtiger Moderatoren. Gerade der jüngste Fall im Main-Kinzig-Kreis habe gezeigt, dass am Ende einer kostspieligen Moderation keine neue Idee stünde, sondern lange vorher bekannte Vorschläge nur neu aufgegriffen werden.

Unterstützung kündigt die CDU-Fraktion für Pläne an, Bildungsgänge  mit dem Abschlussziel Fachhochschulreife in Hanau auszubauen. Viele Schüler mit Migrationshintergrund sind  diesem Bildungsgang sehr aufgeschlossen. „Hier können wir uns eine engere Kooperation zwischen Hessen-Homburg- und Ludwig-Geissler-Schule vorstellen. Dann wäre der neue Schulentwicklungsplan nicht nur ein Streichkonzert, sondern hätte auch eine kreative Komponente, “ so Isabelle Münch abschließend.

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