Hanauer Hauptbahnhof jahrelang voller Hindernisse

CDU-Landtagsabgeordneter Aloys Lenz über den angeblichen Erfolg der Stadtverantwortlichen mit der Deutschen Bahn AG

Bereits im Oktober 2008 hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Aloys Lenz auf die Missstände am Hanauer Hauptbahnhof hingewiesen und die Verantwortlichen der Brüder-Grimm-Stadt zum Handeln aufgefordert. Fast 4 Jahre ist seitdem nichts passiert. Der unhaltbare Zustand vor allem bei der fehlenden Barrierefreiheit der Bahnsteigzugänge blieb bestehen. „Seit längerem beobachte ich einige gravierende Missstände im Hanauer Hauptbahnhof, auf die ich bereits vermehrt von Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises angesprochen wurde. Erst nach mehreren Jahren bequemt sich die Stadt Hanau bei ihrem größten und wichtigsten Bahnhof endlich tätig zu werden und mit der Deutschen Bahn Kontakt aufzunehmen", so Aloys Lenz.
 

„Insbesondere der Zustand der Zugangsmöglichkeiten zu den Bahnsteigen und dabei besonders die fehlenden Aufzügen sind für Menschen, die nicht mehr allzu gut zu Fuß sind, äußerst desolat. Sie müssen schwerwiegende Anstrengungen unternehmen, um diese Hürden zu überwinden. Mit den brachliegenden Hubbühnen für Rollstuhlfahrer hat der Bahn-Konzern für erhebliches Unverständnis, insbesondere bei den hilfebedürftigen Bahn-Kunden gesorgt", schildert Lenz.

Hanau ist als wichtiger zentraler Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnnetz mit täglich etwa 20.000 Reisenden der Hauptschnittpunkt des Schienenverkehrs im östlichen Rhein-Main-Gebiet und des Fernverkehrs. Von den 12 Bahnsteiggleisen sind jedoch einzig die beiden S-Bahnsteige mit einem eigenen, funktionsfähigen Aufzug versehen.

„Die Missstände habe ich als Landtagsabgeordneter bereits im Oktober 2008 dem damaligen Bahnbeauftragten für Hessen, Herrn Dr.Vornhusen vorgetragen, die Stadt Hanau hatte dies damalsnicht interessiert. In Folge meiner Kritik wurden von der Deutschen Bahn AG einige Gleiszugänge mit Hubbühnen ausgestattet, die jedoch erneut brach liegen und nicht zur Verfügung stehen. Darüber hinaus konnte ich erreichen, dass der bei schlechtem Wetter stets überschwemmte Behindertenparkplatz am Zugang zu Gleis 6 total saniert wurde. Die ebenfalls für viel Geld eingebauten Gepäckbeförderungsbänder sind schon seit langer Zeit ersatzlos stillgelegt wurden. Gerade Alten, Behinderten oder Schwangeren muss es wie ein Hohn vorkommen, den schweren Koffer neben dem stillgelegten Förderband die Treppe hochzuwuchten", so Lenz. Es könne nicht sein, dass körperlich schwächere Menschen im Hanauer Hauptbahnhof prinzipiell auf Hilfe anderer Mitreisender angewiesen seien, denn hilfreiches Personal sei fast nie sichtbar.

„Ich habe selbst schon mit dem Kinderwagen der eigenen Enkel erfahren müssen, wie verzwickt eine solche Lage sein kann, wenn man versuchen muss, diese Hindernisse zu bewältigen. Zwar sind in Hanau immer hilfsbereite Menschen da, die mit anpacken, doch ist dies auf Dauer kein tragbarer Zustand. Die Deutsche Bahn AG hat zwar einen mobilen Service im Internet oder telefonisch eingerichtet, um gerade Fahrgästen mit Handicap und mobilitätseingeschränkten Reisenden Hilfestellungen auf Vorbestellung zu geben. Ich bin aber skeptisch, ob diese Hilfen ein angemessener Ersatz für die Förderbänder und Aufzüge sind und ob sie immer zur Verfügung stehen. Ein Dienstleistungs-Konzern in der Mitte Europas müsste im 21. Jahrhundert doch in der Lage sein, angemessene technische Anlagen für jeden Reisenden zur Verfügung zu stellen. Dass die Stadt Hanau erst jetzt nach Jahren des Nichtstuns mit der Bahn in Kontakt tritt und dies als Erfolg verkaufen will, ist wirklich beeindruckend", äußert sich Lenz abschließend ironisch.

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