Aloys Lenz: Der Zug ist für Hanau noch nicht abgefahren

Sanierung des Hauptbahnhofes für die nächsten Jahre vorgesehen

Der Hanauer Hauptbahnhof profitiert aktuell zwar noch nicht vom Förderprogramm zur Sanierung von 93 hessischen Bahnhöfen, dennoch sieht der CDU-Landtagsabgeordnete Aloys Lenz die Chance für die dringend notwendigen Verbesserungen an diesem zentralen Bahnhof der Region.

„Zwar wurde Hanau in das gemeinsame Förderprogramm des Landes Hessen, der Kommunen und der Deutschen Bahn in diesem Jahr nicht aufgenommen, das Förderpaket ist aber nicht zugeschnürt, sondern wird für die nächsten 10 Jahre fortgeschrieben und ergänzt und jedes Jahr neu überprüft. Es besteht deshalb die Möglichkeit, dass neue Bahnhöfe in das Programm mit aufgenommen werden. So kann auch Hanau nach entsprechender Zeit auf eine ‚Zustiegsmöglichkeit‘ hoffen", argumentiert Aloys Lenz. Er selbst hat seit Jahren mehrfach die gravierenden Missstände im Hanauer Hauptbahnhof in der Öffentlichkeit beklagt und ihre Sanierung bei den Verantwortlichen der Bahn eingefordert.

Wie Lenz jetzt aus dem hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium erfahren konnte, waren vier Kriterien ausschlaggebend, welcher Bahnhof in das millionenschwere Sanierungsprogramm mit aufgenommen wurde: Die Anzahl der Reisenden, der technische Zustand und der Modernisierungsbedarf der Anlage, die Umsetzbarkeit und Baureife, das heißt, wie zügig die Maßnahmen realisiert werden können, sowie die Bereitschaft der Kommune, sich an den Gesamtkosten finanziell angemessen zu beteiligen.

„Diese Kriterien treffen natürlich alle auch für den Hanauer Bahnhof zu: Der Modernisierungsbedarf des Hauptbahnhofes ist seit Jahren überfällig – im gleichen Maß wie übrigens auch das in der städtischen Verantwortung stehende Umfeld, wie zum Beispiel der Bahnhofsvorplatz. Der Tatbestand, dass sich Mütter mit Kinderwagen, Behinderte und ältere Mitmenschen mit schweren Koffern, mühsam sich die Treppen hoch und runter quälen müssen, ist nicht Standard eines hoch industrialisierten Landes im 21. Jahrhundert. Insbesondere der Zustand der Zugangsmöglichkeiten zu den Bahnsteigen und dabei speziell die fehlenden technischen Hilfsmittel in Form von Aufzügen, sind für Menschen, die nicht mehr allzu gut zu Fuß sind, äußerst desolat. Mit den brachliegenden vorinstallierten Hubbühnen für Rollstuhlfahrer bei den Zugängen hat der Bahn-Konzern für erhebliches Unverständnis, insbesondere bei den hilfebedürftigen Bahn-Kunden, gesorgt", schildert Lenz die beklagenswerte Situation. Schließlich ist der Hauptbahnhof ein wichtiger zentraler Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnnetz mit täglich etwa 20.000 Reisenden und Hauptschnittpunkt des Schienenverkehrs im östlichen Rhein-Main-Gebiet und des Fernverkehrs.

Das ausschlaggebende Kriterium für die derzeitige Nichtberücksichtigung der Aufnahme in die Rahmenvereinbarung sind die bevorstehenden grundlegenden technischen Veränderungen, die mit dem Bau der nordmainischen S-Bahn verbunden sind. Deren Baureife ist für das Jahr 2014 vorgesehen. „Damit sind die Planungen für die nordmainische S-Bahn, die allein von Seiten der Bahn betrieben und vom Land Hessen nur begleitet werden, noch nicht zu Ende geführt und abgesichert. Aufgrund dieser nicht vollendeten Planungsphase könnten aktuelle Umbaumaßnahmen mit den dann zu erwartenden Neuerungen, die der Bau der S-Bahn mit sich bringt, wieder hinfällig werden", so Aloys Lenz.

„Es ist somit nachvollziehbar, dass die Modernisierung erst dann begonnen wird, wenn die nordmainische S-Bahn fertig geplant ist. Dennoch sollte für die nächsten Jahre diese Maßnahme von Seiten der Stadt ständig begleitet und notfalls mit Druck darauf hingewirkt werden, dass die Sanierung des Hauptbahnhofes so schnell wie möglich in die Rahmenvereinbarung des Förderprogramms mit aufgenommen werden kann – der Zug ist für Hanau daher noch nicht abgefahren", so Aloys Lenz abschließend.

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