500 neue Lehrerstellen in Hessen

Aloys Lenz: „Schulen in der Region Hanau profitieren von besserer Lehrerzuweisung“

Wie der CDU-Landtagsabgeordnete Aloys Lenz zum Schulbeginn mitteilt, gibt es in diesem Schuljahr landesweit 500 neue Lehrerstellen. Davon profitieren auch die Schulen in Hanau und Region, freut sich der Landtagsabgeordnete. Hessen liege im neuen Schuljahr erstmals bei einer Lehrerzuweisung von über 100 Prozent (100,25).

„Dies ist der erste Schritt zu dem auch im Vergleich zu anderen Bundesländern außerordentlich ehrgeizigen Ziel einer 105-prozentigen Zuweisung, die wir für das Ende der Legislaturperiode anstreben. Die Landesregierung wird auch in Zeiten zwingend notwendiger Haushaltskonsolidierung am Unterricht und an den Lehrerstellen nicht sparen. Die Diskussion um die Änderungen im Staatlichen Schulamt haben den Blick auf das, was für den Unterricht ganz besonders wichtig ist, völlig verstellt – nämlich eine ausreichende Anzahl an Lehrerinnen und Lehrern in den Klassenräumen – zum Wohl unserer Kinder", betonte Lenz.

Wie Lenz erklärte, seien alle Stellen von ausgeschiedenen Lehrkräften wieder besetzt und darüber hinaus 500 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden. Von den insgesamt 1812 im Schuljahr 2011/2012 neu zu besetzenden Stellen seien landesweit zurzeit lediglich neun noch offen. „Somit liegen wir bei einer Besetzungsquote von aktuell 99,5 Prozent. Das ist ein sehr guter Wert", betonte Lenz. Er dankte ausdrücklich dem Staatlichen Schulamt in Hanau für die hervorragende Arbeit, ohne die eine solch hohe Besetzungsquote nicht möglich gewesen wäre. „Die Schulen nutzen zudem ihre Möglichkeit, eigenverantwortlich zu handeln und haben etwa ein Drittel der Stellen über Ausschreibungen der Schulen selbst besetzt", so der Landtagsabgeordnete weiter. Trotz der guten Zahlen gebe es jedoch auch in diesem Schuljahr Mangelfächer, in denen es schwer sei, geeignete Lehrkräfte zu finden. An den allgemeinbildenden Schulen seien dies insbesondere die Fächer Mathematik, Physik und Chemie.

Darüber hinaus setzt die Landesregierung den Ausbau von Ganztagsangeboten konsequent fort. „Im Schuljahr 2011/2012 kommen 75 neue Ganztagsangebote hinzu. An weiteren 64 Schulen werden Angebote erweitert. Damit verfügen im neuen Schuljahr 788 Schulen, das sind rund 46 Prozent aller öffentlichen Schulen der Primarstufe, der Sekundarstufe I und der Förderschulen, über ein Ganztagsangebot", so Lenz. Hierfür stünden insgesamt 1386 Lehrerstellen zur Verfügung, was einem Finanzvolumen von ca. 83 Millionen Euro entspräche.

„Mit unseren Maßnahmen schaffen wir bessere Lernbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler", erklärte Lenz. Deshalb werde auch die Verkleinerung der Klassen fortgesetzt, „die wir vor zwei Jahren mit den Eingangsklassen der Grundschulen und der weiterführenden Schulen begonnen haben." Zusätzlich trete zu Beginn dieses Schuljahres eine neue Verordnung über Klassengrößen in Kraft, die den Schulen mehr Spielraum bei der Klassenbildung gebe. Orientiert an der jeweiligen Situation vor Ort, könnten die Schulen künftig eigenverantwortlich über die Größe der Klassen und den Einsatz von Personal entscheiden. Dies, betonte Lenz, sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit und Gestaltungsfreiheit für die einzelnen Schulen, damit sie sich noch besser am jeweiligen Bedarf der Schülerinnen und Schüler ausrichten könnten.

Lenz lobte gleichzeitig die Entscheidung des Landes, keine funktionierende Hauptschule abzuschaffen. In Hessen gebe es 268 Schulen mit einem eigenständigen Bildungsgang Hauptschule. Bereits heute verfügten etwa 50 Prozent der Auszubildenden im Handwerk über einen Hauptschulabschluss. Sinnvoll sei es, das Angebot durch die Mittelstufenschule zu ergänzen. Die Mittelstufenschule sei ein freiwilliges Angebot, das es Schulen ermögliche, die Bildungsgänge Haupt- und Realschule unter einem Dach anzubieten. Dabei werde es nach gemeinsamen Eingangsklassen in den Klassen 5 bis 7 abschlussbezogen einen mittleren Bildungsgang und einen projektorientierten Bildungsgang geben.
 
„Wir wollen Kinder und Jugendliche mit eher praktisch ausgerichteten Begabungen durch einen praxisnahen Unterricht motivieren und sie nicht frustrieren, indem wir es uns einfach machen und sie bis zum Ende ihrer Schullaufbahn gemeinsam mit den Realschülern unterrichten. Ziel der hessischen Landesregierung ist es, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss und die Ausbildungsreife erreichen", betonte Lenz. Er befürchte jedoch, dass es im Main-Kinzig-Kreis durch den angehenden grünen Schuldezernenten Zach zu einer neuen Ideologisierung der Schulpolitik komme, wie es sich in den zurückliegenden Wochen bereits angekündigt habe.

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