Der Schlaganfall ist die 2. häufigste Todesursache in Deutschland. Einer von 400 Hanauern wird im Laufe seines Lebens einen Schlaganfall erleiden. Entscheidend für das weitere Leben des Betroffenen ist die Zeitspanne bis zum Beginn einer Therapie.
Dies erfuhren die CDU-Mitglieder aus dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau, die auf Initiative der CDU- Frauen-Union Hanau die Stroke Unit (Schlaganfall - Station) des Klinikums Hanau besuchten. Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Klinikums, Frau Thiex-Kreye, erläuterte der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Herr PD Dr. med. Horst Baas, anhand einer Powerpoint Präsentation die Vorgehensweise im Klinikum. Entscheidend ist die frühzeitige Erkennung eines Schlaganfalls - unter anderem die schnelle Diagnose mit CT und MRT- um innerhalb der ersten 3-6 Stunden nach einem Hirninfarkt zu handeln. Um spätere Beeinträchtigungen und Spätfolgen zu vermeiden, kann man mit einer Thrombolyse den Thrombus im Gefäß mittels eines Enzymes auflösen.
Allein im letzten Jahr wurden auf der 8 Betten umfassenden Stroke Unit 59 Patienten mittels Lyse therapiert. Die Nachfrage an Akutbetten ist seit der Eröffnung im Jahr 2006 rasant gestiegen. Auf Grund der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft wird der Bedarf nach Therapieplätzen wahrscheinlich noch weiter steigen. Man hofft, im Neubau des Klinikums, der Ende des Jahres fertig gestellt sein soll, die Kapazitäten für die Versorgung von Schlag-anfallpatienten noch weiter auszubauen zu können.
Den Ablauf innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Diagnose erläuterte der erste Oberarzt, Herr Dr. med. Mario Abruscato. Die Therapie nach der Akutphase umfasst auch die Behandlung mit Logopäden, Ergotherapeuten, Krankengymnasten und extra speziell geschultem Pflegepersonal. Wichtig für den Erfolg der Therapie ist die Verzahnung der Neurologie mit den anderen Fachbereichen im Klinikum Hanau.
In der Akutphase wird der Patient alle 6 Stunden gründlich untersucht, z.B. zur Bewußtseinslage, zur Sprache, zur Sensibilität, zu den Augenbewegungen. Dabei kommen auch modernsten Diagnostikgeräte zum Einsatz. Diese kostenintensive Behandlung ist sehr komplex aber auch erfolgreich.
Um sich vor Ort ein Bild zu machen, konnten die Teilnehmer anschließend einen diskreten Blick auf die Station werfen und weitere Fragen stellen. Herr Dr. Abruscato demonstrierte auch die Untersuchung der Halsschlagader mittels Ultraschall (Doppler) und gab Erläuterungen. Diese Untersuchung wird auch den Besuchern des Klinikstandes auf der Messe in Wächtersbach am 30. Mai 2011 angeboten.