Gute Sprachkenntnisse sind Grundvoraussetzung für Integration

Unionspolitiker Becker und Zander zur Integration in Hanau

Der Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in Düsseldorf zum Thema Integration der in Deutschland lebenden Türken und die ersten öffentlichen Äußerungen des neuen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) zum gleichen Thema lösten bundesweite Diskussionen aus. Während Erdogan forderte, dass Türken in Deutschland zuerst türkisch lernen müssten, sagte Friedrich auf seiner ersten Pressekonferenz, der Islam gehöre nicht zu Deutschland.

Auch bei den Hanauer Christdemokraten setzt man sich intensiv mit diesem Thema auseinander. Der Hanauer CDU-Stadtverordnete Torsten Becker und der Vorsitzende der Jungen Union Hanau, Bastian Zander, weisen auf die Bedeutung des Themas im Bund wie auch in Hanau hin. „Jeder fünfte in Deutschland lebende Mensch hat einen Migrationshintergrund, in den jüngeren Generationen ist der Anteil sogar deutlich höher. Der Anteil von 20 Prozent gilt auch für die Brüder-Grimm-Stadt, ergo haben 18.504 Hanauerinnen und Hanauer ausländische Wurzeln. Integration ist demzufolge eine der wichtigsten Schlüsselaufgabe für Staat und die Gesellschaft, die es mit starken Kräften zu fördern gilt. Dazu gehört aber ebenso die Bereitschaft, sich integrieren zu wollen. Eine unabdingbare Voraussetzung hierfür sind ausreichende Deutschkenntnisse, die frühestmöglich, also schon im Kindergarten erlernt werden müssen, um sie dann in der Grundschule weiter auszubauen. Natürlich gehört hier auch das Elternhaus dazu. Wer sich hiergegen verweigert, verweigert sich der Integration in die Gesellschaft. Die Folgen sind fehlende oder unzureichende Schulabschlüsse und Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche. Hierüber dürfe man sich dann aber auch nicht wundern und die Fehler nur bei anderen suchen. Insofern sind die Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten, der in Deutschland lebenden Türken empfahl, vorrangig türkisch und nicht deutsch zu lernen, fatal. Sie sind polarisierend und in der Sache kontraproduktiv", so der Stadtverordnete Becker und der JU-Vorsitzende Zander in einer Pressemitteilung.

„Niemand möchte den in Deutschland lebenden Muslimen ihre Kultur oder Religion eingrenzen oder gar wegnehmen. Die Religionsfreiheit gehört zu unseren Freiheitsgrundrechten und wird vom Grundgesetz umfassend geschützt. Wer aber Rechte für sich in Anspruch nimmt, der hat auch Pflichten. Dabei geht es in erster Linie auch nicht um die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht. Natürlich ist der Ursprung unserer Kultur in Deutschland christlich-abendländlich geprägt, mit vielen Muslimen leben wir heute gut nachbarlich Tür an Tür zusammen", argumentieren die beiden Unionspolitiker.

Becker und Zander verweisen beispielsweise auf die Situation im Hanauer Grundschulbereich: „In der Anne-Frank-Schule oder der Gebeschusschule haben wir einen Ausländeranteil von bis zu 80%. Hier sind verstärkte Integrationsbemühungen erforderlich, die über den schulischen Bereich hinausgehen." Becker und Zander nennen dabei neben den Schulen die großartige Integrationsarbeit von Vereinen und Verbänden. Besonders im Sport wird Integration tagtäglich gelebt und vollzogen.

„Die Stadtverordnetenversammlung hat schon vor einiger Zeit mit den Stimmen der Union ein Integrationskonzept beschlossen. Was nützen aber die besten Konzepte, wenn es die Betroffenen am nötigen Integrationswillen fehlen lassen", so die beiden Unionspolitiker. Becker und Zander fordern deshalb ein Umdenken. Sie richten ihren Appell an die muslimischen Familien, deutsch zu lernen, um so die Voraussetzung für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu schaffen.

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