Hanau soll feste Bande ins türkische Bursa knüpfen

Aloys Lenz ruft zu einer Städtepartnerschaft mit einer türkischen Stadt auf

Im Rahmen der kürzlich vollzogenen Partnerschaft zwischen dem Land Hessen und der türkischen Region Bursa bestärkte der CDU-Landtagsabgeordnete Aloys Lenz die Forderung nach einer Städtepartnerschaft für Hanau mit einer türkischen Kommune in dieser Region. „Die neu geknüpften Bande auf Landesebene könnte Hanau im Rahmen einer Städtepartnerschaft für eine wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit nutzen und eine neue Partnerschaft begründen, so wie es die Brüder-Grimm-Stadt beispielsweise mit den Städten Jaroslawl und Dartford praktiziert", so der Vorsitzende des Europa-Ausschusses des Hessischen Landtages, Aloys Lenz.

Die Partnerschaft mit der Region Bursa wurde im Oktober letzten Jahres in Istanbul im Beisein von Bundespräsident Christian Wulff unterzeichnet. Der Gouverneur der türkischen Provinz, Sahabettin Harput, kam in der letzten Woche mit einer Delegation von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zu einem Gegenbesuch in die Landeshauptstadt Wiesbaden. In dem Festakt in Schloss Biebrich wurde in Gegenwart von Ministerpräsident Volker Bouffier die neue hessisch-türkische Partnerschaft bestärkt.

Lenz selbst zeigte sich von den Vorzügen der Region beeindruckt. In der Region Bursa leben etwa 2,1 Millionen Menschen. Sie liegt etwa 100 Kilometer südlich der Millionenstadt Istanbul an der Küste des Marmarameeres und ist die zweitstärkste Wirtschaftsregion der Türkei. Sie besitzt ein reiches kulturelles Erbe und hat bereits eine langjährige Verbindung zu verschiedenen Wirtschaftsregionen in Hessen. „Dadurch, dass Sektoren wie Maschinenbau, Pharmazie und Medizintechnik eine starke Stellung in Bursa einnehmen und sich die Wirtschaftsstrukturen insgesamt als sehr gut präsentieren, bestehen mit der neuen Partnerregion viele Gemeinsamkeiten, die sicherlich auch für Hanau Chancen zur Zusammenarbeit schaffen würden. Die neue Partnerschaft bietet daher neben der politischen und gesellschaftlichen Verbindung damit auch der Hanauer Wirtschaft ein Tor zum Nahen Osten und nach Mittelasien", so Lenz.

Lenz hat sich jetzt mit Staatssekretärin Nicola Beer (FDP) in Verbindung gesetzt, die in dieser Angelegenheit bereits mit der Stadt Hanau gesprochen hat und sie gebeten, die bereits bestehenden Vorschläge - wie etwa die von der FDP vorgeschlagene Stadt Gemlik - zu koordinieren und mit der Europaabteilung ihres Ministeriums zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung mit der Stadt Hanau zu kommen. Die Brüder-Grimm-Stadt könnte somit von den bereits geknüpften Kontakten der Landesregierung profitieren, betonte der Hanauer Landtagsabgeordnete.

„Die Türkei wird als aufstrebende Wirtschafts- und Kulturnation immer interessanter. Die richtige Entscheidung, eine Partnerschaft mit einer türkischen Region einzugehen, beruht auch auf der großen Anzahl von über 175.000 türkischer Staatsangehöriger in Hessen, die Teil unserer Gesellschaft sind, wie die vielen türkisch stämmigen Mitbürger und Freunde in Hanau beweisen. Hanau sollte sich daher weiter zu anderen Kulturkreisen öffnen. Hessen hält bisher enge Beziehungen zu Regionen in Italien, Frankreich, Polen, China und Russland, die auch Hanau bereits in vielfältiger Art und Weise nutzt und die für eine Städtepartnerschaft als auch für eine enge Zusammenarbeit auf anderen Ebenen Vorbild sein können", so der Europapolitiker abschließend.

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