Anfrage an den Magistrat der Stadt Hanau

Situation der Hanauer Märchenspiele muss geklärt werden

Die Hanauer Märchenspiele haben eine lange Tradition und sind über die Stadtgrenzen Hanaus bekannt und beliebt und damit ein hohes Kulturgut. Nach vielen Jahren sind allerdings die Besucherzahlen erheblich zurückgegangen, während gleichzeitig die Kosten stark gestiegen sind und in der letzten Saison das Budget nach Angaben von OB Kaminsky um 110 000 Euro überzogen worden sein soll, obwohl es diesmal statt vier nur drei Stücke waren, die aufgeführt wurden.

Die Märchenspiele sind schon seit Jahren geprägt durch wechselnde Erfolge. Die aktuelle Finanzsituation und die Kritik am Festspielleiter sowie am Kulturmanager der Stadt Hanau haben nun eine Dimension erreicht, die aufgearbeitet und gründlich untersucht werden muss. Die CDU hat sich in den letzten Tagen intensiv mit den Märchenfestspielen beschäftigt. Die bisherigen Ausführungen des OB in dieser Sache – gerade auch auf der eigens dafür einberufenen Pressekonferenz - sind nicht überzeugend und erwecken den Anschein einer „Vernebelungsaktion“.

Die CDU-Fraktion sieht sich deshalb als größte Fraktion in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung besonders in der Pflicht, die Missstände im Kulturdezernat und bei den Märchenfestspielen aufzuarbeiten und abzustellen, um Schaden von der Brüder-Grimm-Stadt Hanau und den Märchenfestspielen abzuwenden. 

Die CDU-Fraktion stellt deshalb zur Klärung folgende Fragen:

1. Wie sind die Vorwürfe von Dieter Stegmann gegen Klaus-Dieter Stork zu beurteilen? Inwiefern wurde gelogen bzw. manipuliert?
2. Welche Aufgaben hatte der bisherige Verwaltungsleiter Konrad Kurjak und welche wird er künftig haben?
- Was hat er bisher getan, warum hat er nicht eher eingegriffen?
- Oder war er als Verwaltungsleiter nicht verantwortlich für das Finanzbudget?
3. Wie sieht beim Kulturetat der Stadt das Finanz-Monitoring aus?
4. Warum hat Herr Stork nicht früher eingegriffen, als die Finanzen abrutschten?
5. Was sind die verantwortlichen Tätigkeiten des Kulturmanagers Stork, sowohl in Bezug auf die Märchen als auch insgesamt? Wir bitten um Vorlage seiner Stellenbeschreibung. Hat der neue Aufgabenbereich „kaufmännische Leitung der Märchenfestspiele“ finanzielle Auswirkungen auf das Gehalt von Herrn Stork? Wenn ja, welche?
6. Mit welchem Konzept will der Kulturmanager die Märchenfestspiele künftig steuern, und zwar
- zur Stabilisierung der Einnahme-/Ausgabesituation
- zur Erhöhung der Besucherzahlen
- zur Steigerung der Attraktivität und des Images?
7. Gibt es eine Rückbesinnung auf Märchen als Familientheater, vor allem auf die Zielgruppe "Kinder"?
8. Sind auch Märchen außerhalb des Einflussbereiches der Brüder Grimm geplant?
9. Wenn ja, weshalb und kann dann überhaupt noch von den Brüder-Grimm-Märchenfestspielen gesprochen werden?
10. Gibt es Planungsüberlegungen für die nächsten 3 Jahre hinsichtlich Gestaltung, Themen und Finanzen? Wie sehen diese Planungen aus?
11. In welchem Maße sind die Märchenspiele gefährdet, wenn das ein großes Zuschussgeschäft von der Stadt ist?
12.  Durch den Entzug des kaufmännischen Verantwortungsbereiches ändern sich für den Festspelleiter auch seine vertraglichen Pflichten.
- Erhält der Festspielleiter einen neuen Vertrag zu geänderten Konditionen?
- Hat der neue, reduzierte Aufgaben- und Verantwortungsbereich, auch
  Auswirkungen auf die Entlohnung von Herrn Gring? Wenn ja, welche? 
13. Kann sich Hanau die Märchenspiele überhaupt noch leisten oder muss ein neues Konzept her?
14. Wenn in der Frankfurter Rundschau zu lesen ist: „Weder Kämmerer Kaminsky noch Fachbereichsleiter Stork hatten während der laufenden Saison die ausufernden Ausgaben im Blick“, müssen wir uns dann auch Gedanken und Sorgen über die anderen Verantwortungsbereiche machen? Was hat der OB denn überhaupt noch im Blick?
15. Was macht OB Kaminsky als verantwortlicher Kulturdezernent, um die jetzigen negativen Eskalationen einzudämmen und künftig wirkungsvoll vorzubeugen?

Dieter Hog, Fraktionsvorsitzender CDU Hanau
 

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