CDU-Kritik am Sozialforum

Persönliche Angriffe „geschmacklos“ / Streitkultur eingefordert

Einfach war der Weg zum Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs (WeDi) mit dem Ziel der Innenstadterneuerung nicht. Einfach wird er auch nicht in der Umsetzung werden, wie die ersten Protestkundgebungen in der vorletzten Woche auf dem Hanauer Freiheitsplatz ankündigten

„Einige Entscheidungen sind für manche mit persönlichen Einschränkungen verbunden, andere widersprechen dem eigenen Bild, das man von einem ‚Hanau 2020’ hat“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Dieter Hog mit Blick auf notwendige Mietkündigungen in der Französischen Allee und Baumfällarbeiten am Freiheitsplatz.

„Die CDU-Fraktion ist den Weg des Wettbewerblichen Dialoges bisher mitgegangen. Wir sehen hierin eine große Chance für Hanau, sich städtebaulich und strukturell für die Zukunft aufzustellen. Die Lebensqualität in Hanau wird dadurch steigen“, so Dieter Hog. „Die in letzter Zeit wahrzunehmenden Aufweichungstendenzen der ehemals großen Ziele sehen wir daher kritisch. Hierzu muss man sich inhaltlich auseinandersetzen.“

Auch die Ansätze, die das "Sozialforum Hanau" zu den aus ihrer Sicht negativen Auswirkungen des beachtlichen Stadtumbau-Projektes macht, sind für die CDU nachvollziehbar. „Wir begrüßen es, wenn sich gesellschaftliche Gruppen mit den Fragen um die Zukunft ihrer Stadt auseinandersetzen. Davon lebt die politische Kultur und das ist wichtig für eine lebendige Stadt“, erklärt der stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzende Christopher Göbel. „Wir können nur jeden auffordern, sich an dieser Diskussion auch weiterhin zu beteiligen."

Kritik kommt von der CDU hingegen an den Methoden, mit denen das Sozialforum Hanau bei einer Kundgebung am vorletzten Freitag auf sich aufmerksam machte. „Wenn schwarz gekleidete Strohpuppen mit den Konterfeis von Oberbürgermeister Kaminsky und Stadtentwickler Bieberle an Verkehrsschildern erhängt werden oder Stadtrat Axel Weiss-Thiel als „Klima-Assi“ verunglimpft wird, ist das mehr als geschmacklos. Bei allem Verständnis für den Ärger des einen oder anderen Betroffenen sollte die gewohnt gute Streitkultur in Hanau keinen Schaden nehmen. Persönliche Angriffe auf die Entscheider und Verantwortlichen im Rathaus helfen in der Sache nicht weiter – ganz im Gegenteil“, ärgert sich Dieter Hog. „Die jungen Leute vom Sozialforum hatten sich im Nachgang zu der umstrittenen Aktion wohl entschuldigt und die Strohpuppen wieder abgehängt. Das ist anerkennenswert. Wir hoffen, dass ähnliche Vorfälle zukünftig nicht mehr stattfinden.“
 

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