Modell zur Zukunft des Zivildienstes in der Debatte

Dr. Peter Tauber im Gespräch mit Vertretern der TGH

Von links nach rechts: Jens Gottwald, Robert Oestreich, Peter Tauber MdB, Sven Rügner und Bastian Zander.
Von links nach rechts: Jens Gottwald, Robert Oestreich, Peter Tauber MdB, Sven Rügner und Bastian Zander.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Jungen Union Hanau, Bastian Zander, traf sich der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber mit dem Präsidenten der Turngemeinde Hanau, Dr. Robert Oestreich, dem Vizepräsidenten Jens Gottwald und dem Geschäftsführer Sven Rügner. Neben der aktuellen Situation der Turngemeinde informierte sich Tauber auch über das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), welches in der Turngemeinde Hanau absolviert werden kann - vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden Änderungen beim Zivildienst.

Sollte es zur Aussetzung der Wehrpflicht kommen, so würde dies auch die Abschaffung des Zivildienstes bedeuten. Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder schlägt in diesem Fall einen "Freiwilligen Zivildienst" vor. Dieser Dienst würde ein Jahr dauern und ähnlich dem Zivildienst vergütet werden,  informierte Peter Tauber die Verantwortlichen der TG Hanau. Es bestehe dann das Risiko, dass dieser freiwillige Zivildienst die bisherigen Freiwilligendienste verdränge, so Tauber weiter. Wichtig sei bei dem Freiwilligen Zivildienst, das Jahr als einen solchen Dienst zu konzipieren, bei dem der oder die Dienstleistende die Chance habe, weitere Qualifikationen zu erwerben.

Die Turngemeinde Hanau beschäftigt neben drei hauptamtlichen Mitarbeitern und einem Auszubildenden auch drei FSJ'ler. Das Freiwillige Soziale Jahr bietet die Turngemeinde mit dem Schwerpunkt Sport an. "Wir haben deutlich mehr Bewerbungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr als wir Plätze haben", so der Geschäftsführer Sven Rügner. Die FSJ'ler sind vor allem in der Kinder- und Jugendbetreuung tätig. Als Trainer und Betreuer sind sie beispielsweise für die Integrative Sportgruppe oder in der Abteilung Basketball aktiv. Ebenso werden die FSJ´ler eingesetzt, um in Zusammenarbeit mit Schulen vor Ort AG´s anzubieten. "Dank dem FSJ können wir in Hanau eine Sportklasse anbieten, d.h. in der 5. und 6. Klasse gibt es vier zusätzliche Sportstunden in der Woche", berichtete Präsident Dr. Oestreich. Die Turngemeinde Hanau sei mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr sehr zufrieden und werde dies auch in Zukunft anbieten. "Neben einem Reifeprozess, den die Jugendlichen beim Freiwilligen Sozialen Jahr durchlaufen, kann es auch für die Berufswahl hilfreich sein", so Vize-Präsident Jens Gottwald.

Damit ein neuer Freiwilliger Zivildienst nicht zur Konkurrenz für bestehende Freiwilligendienste wird, schlägt Dr. Peter Tauber die Schaffung eines neuen bundeseinheitlichen Freiwilligendiensts vor, der die bestehenden Punkte aus Zivildienst und FSJ miteinander verknüpft. "Freiwilligendienste sind besonders wichtig für unsere Gesellschaft. Junge Menschen lernen in einem sozialen Dienst nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verantwortung zu übernehmen. Die Turngemeinde Hanau zeigt, wie gut dies funktionieren kann", so Peter Tauber.

Neben dem hohen Engagement beim Freiwilligen Sozialen Jahr kann die Turngemeinde Hanau mit 34 Sportarten in insgesamt 24 Abteilungen auf viele Erfolge verweisen, wie Tauber erfahren konnte. Nicht nur im Tischtennis und Basketball könne man auf tolle Ergebnisse blicken, sondern auch auf den Junioren-Weltmeistertitel im Ju-Jutsu sei der Verein sehr stolz, berichtete Dr. Oestreich. In den zurückliegenden Wochen konnten gleich fünf Sportler der TGH in den Sportarten Boxen, Judo, Ju-Jutsu und Tischtennis Deutsche und Europameister-Titel erreichen. Zudem wurde die U12 im Inlinehockey Deutscher Meister. Speziell aufgrund der guten Kinder- und Jugendarbeit des Vereins, die auch durch die engagierten FSJ´ler mit geprägt wird, kann die Turngemeinde stolz vermelden, über 1.700 Mitgliedern unter 18 Jahren eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten.

Die Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr 2012, in dem der Verein seinen 175. Geburtstag feiert, laufen bereits auf Hochtouren. Bis dahin soll auch der Aufstieg der Basketball-Mannschaft in die 2. Bundesliga geglückt sein. "Die Turngemeinde ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt Hanau. Sicherlich werden sich noch viele junge Menschen mit einem Freiwilligendienst daran beteiligen", so Tauber am Ende des Besuchs.
 

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