Überspannt das Rathaus jetzt den Bogen?

CDU sorgt sich beim Projekt „Kinzigbogen“ um erhebliche Nebenwirkungen für die Hanauer Innenstadt

„Konzentration auf das Wesentliche“ ist einer der Kernsätze bei wichtigen Stadtentwicklungsprojekten. In Hanau können wir dies in der Politik der Rathausspitze und des noch regierenden Viererbündnisses aus SPD, FDP, BfH und Grünen derzeit nicht erkennen,“ sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dieter Hog zu den jüngsten Rathausplänen, das Einzelhandelsprojekt „Kinzigbogen“ nun doch noch realisieren zu wollen.

Die CDU erneuerte ihre Forderung, dass zu allererst die Hanauer Innenstadt gestärkt werden müsse. Das ehemalige Gleisbauhofgelände mit einem Fachmarktzentrum von über 29.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu bebauen, laufe diesem Grundsatz zuwider. Projekte in den Randlagen des Hanauer Stadtgebietes seien in der derzeit schwierigen Einzelhandelssituation nicht förderlich für die durch zunehmende Leerstände und Kaufkraftverluste gebeutelte Innenstadt. Zuletzt hatte die Wahrenhauskette Karstadt ihren Standort in der Hanauer Innenstadt aufgeben müssen.

„Der Kinzigbogen wird in seiner Größe und mit seinem Angebotssortiment den Einzelhandel in der Innenstadt spürbar schwächen. Anders lautende Beschwichtigungen aus dem Hanauer Rathaus sind hier wenig glaubhaft“, erklärt Dieter Hog.

Auch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Christopher Göbel sieht mit den Plänen für die Bebauung des Gleisbauhofs den Druck auf die Einzelhändler und die Gastronomie in Hanau steigen. „Erst erfahren wir vor wenigen Tagen, dass der neue Kinostandort nicht in der Hanauer Innenstadt, sondern in Randlage entstehen soll. Nun werden mit dem wiederbelebten Fachmarktzentrum Kinzigbogen sowohl Einzelhandel als auch Gastronomie in der Hanauer Stadtmitte zusätzlich geschwächt“, erklärt Christopher Göbel. „Man muss sich als Bürger dieser Stadt verwundert fragen, woher die ganze Kaufkraft kommen wird, die die Existenz der bestehenden und der zahlreichen neu geplanten Läden und Lokale zukünftig sichern soll?“

„Ein Einzelhandels-Kannibalismus, bei dem am Ende die Hanauer Innenstadt verliert, darf es nicht geben. Die CDU wird daher bei ihrer bisher kritischen Beurteilung des Kinzigbogen-Projektes bleiben“, so Dieter Hog abschließend.

 

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