Kampf dem Müll: CDU fordert rote Karte für Müllsünder

Wir alle haben diese Bilder der WM noch vor Augen: Nach einem groben Foul bekommt ein Spieler vom Schiedsrichter als Verwarnung die gelbe Karte gezeigt, bei einer  roten Karte wird’s dann ernst und er muss den Platz verlassen. Dieses Verfahren ist jedem bekannt. Die CDU Hanau möchte es jetzt in Sachen Müll einführen.

Mit ihrem Antrag „Kampf dem Müll auf den Mainwiesen“ hatte die CDU bereits vor der Sommerpause eindringlich auf die Missstände aufmerksam gemacht, die sich jedes Jahr pünktlich zu Beginn der Grillsaison einstellen: Was als fröhliches Picknick im Grünen anfängt, endet in Bergen von Abfällen aller Art, die überall einfach liegengelassen werden, trotz der aufgestellten großen Müllcontainer.

„Es ist einfach nur traurig, wie einige Mitbürgerinnen und Mitbürger die schönen Hanauer Grünanlagen als große Mülleimer missbrauchen. Das verschandelt nicht nur das Stadtbild: Die Reinigung kostet die Stadt und damit den Steuerzahler viel Geld. Hier muss unbedingt etwas passieren“, ärgert sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Dieter Hog.

Die Mitarbeiter des Eigenbetriebs Grün sind im Sommer sogar Sonntagabends im Einsatz und sammeln per Hand den Müll aus den Grünanlagen. Am ersten Tag der diesjährigen Grillsaison waren es allein in den Mainwiesen 800 kg, von schmuddeligen Papierservietten und leeren Flaschen bis hin zu unhygienischen Essensabfällen. Gegipfelt hat dies in den Überresten eines geschlachteten Hammels. Das Einsammeln dieser Abfälle ist nicht nur ekelerregend und damit eigentlich unzumutbar, sondern auch gesundheitsgefährdend.

Ärgerlich ist, dass die so mühsam frisch gereinigten Flächen auf den Mainwiesen, im Schlossgarten und anderswo oft in kürzester Zeit wieder verschmutzt sind.

„Service und Reinigungsleistungen werden von einigen Menschen scheinbar als selbstverständlich und kostenlos eingestuft. Hier gilt es, festgefahrene Verhaltensweisen grundlegend zu ändern und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der öffentliche Raum uns allen gehört und es daher nicht in Ordnung ist, ihn zu vermüllen“, so CDU-Fraktionsvorstandsmitglied Hildegard Geberth. „Jeder ist für die Entsorgung seiner Abfälle selbst verantwortlich, vom stinkenden Hundehaufen auf Gehsteigen bis hin zum wild abgelagerten Kühlschrank auf einem Parkplatz. Wer das nicht tut, muss dafür in die Tasche greifen und zahlen – mündliche Verwarnungen allein reichen nicht aus.“

Die Stadt will zwar, angeregt durch den Antrag der CDU, ein neues „Gesamtkonzept Müll“ erarbeiten, aber so was dauert bekanntlich und bis dahin wachsen die stinkenden Müllberge unaufhaltsam. Zurzeit werden gutgemeinte Ratschläge auf Flugblättern im DIN-A5-Format verteilt, vier Seiten dicht bedruckt in kleiner Schrift, kaum lesbar und darum ohne große Wirkung. Die CDU fordert deshalb die gelb-rote Karte: „Müllsünder sehen zuerst gelb, dann rot. Bei rot wird ein Bußgeld fällig, sofort zahlbar an Ort und Stelle, wie beim Fußball nach einem groben Foul“, so Dieter Hog.

Darüber hinaus sei ein ganzer Katalog von Maßnahmen notwendig, um die Problematik auch in Hanau endlich in den Griff zu bekommen. Die Bevölkerung muss für das Thema Müll sensibilisiert werden. Dies kann durch eine intensive mediale Begleitung und die angesprochene „Gelbe Karte“ als Verwarnung geschehen. Es ist schnellstens ein einfacher, aber strikter Bußgeldkatalog zu erarbeiten. Für die konsequente Ahndung von Verstößen sollen auch in Hanau verstärkte Kontrollen durch hierfür gut ausgebildete Sicherheitskräfte und Hilfspolizisten sorgen.

„Andere Städte sind beim Thema Sauberkeit viel weiter als Hanau. In Frankfurt koordiniert die Stabsstelle „Sauberes Frankfurt“ die Aktivitäten von Ordnungsamt, Polizei, Grünflächenpflege sowie Verkehrs- und Entsorgungsbetrieben. Damit ist ein konzentriertes gemeinsames Vorgehen aller zuständigen Stellen gewährleistet. Dieses Modell könnten wir uns auch in Hanau sehr gut vorstellen, zumal es bereits eine Stabsstelle „Prävention“ in Hanau gibt. Diese könnte mit den entsprechenden erweiterten Aufgaben und Kompetenzen ausgestattet und so zu einer Stabsstelle „Sicherheit und Sauberkeit“ aufgewertet werden, “ erläutert Dieter Hog die Vorstellungen der CDU.

„Die CDU Fraktion wird sich verstärkt für die Sauberkeit in der Stadt Hanau einsetzen, dies besonders jetzt, wenn unsere Stadt durch die beschlossenen Maßnahmen des Wettbewerblichen Dialogs grundlegend verändert und verschönert werden soll“, so Hildegard Geberth. „Was nutzen uns neue schöne Gebäude, Plätze zum Verweilen und Grünflächen, wenn diese innerhalb kürzester Zeit doch wieder durch Müll verschandelt werden.“

Die CDU bereitet zurzeit einen entsprechenden Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung vor.

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