Polittalk mit Friedrich Merz live aus dem Arbeitszimmer im Sauerland

Eigentlich hatte die CDU Hanau eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit Friedrich Merz in der Brüder-Grimm-Stadt geplant. Doch Corona-bedingt zerschlugen sich die Pläne für einen Auftritt des ehemaligen Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in den vergangenen Monaten gleich mehrfach.

Umso glücklicher war der Stadtverband um den Vorsitzenden Joachim Stamm, Fraktionsvorsitzende Isabelle Hemsley und Oberbürgermeisterkandidat Jens Böhringer, Friedrich Merz via Video-Konferenz jetzt „virtuell“ in Hanau begrüßen zu dürfen. Live zugeschaltet aus seinem Arbeitszimmer im Sauerland stellte sich der Bewerber um den CDU-Bundesvorsitz den Fragen der heimischen CDU-Mitglieder, die die Gelegenheit gerne nutzten, um mit Merz ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus konnte man auch bekannte Gesichter aus der Hanauer Wirtschaft begrüßen, die die geplante Veranstaltung im Vorfeld stark unterstützt hatten. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Vorsitzenden der CDU Main-Kinzig und Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert, die Merz im Rahmen des gemeinsamen Engagements in der „Atlantik-Brücke“, einem gemeinnützigen Verein, der sich die Förderung der US-deutschen Beziehungen zum Ziel gesetzt hat, persönlich kennengelernt hat.

Die Erwartungen an die künftige Biden-Administration in Washington war dann auch gleich eines der ersten angesprochenen Themen im Video-Talk. Darüber hinaus skizzierte Merz entlang der Frage „Wie wollen wir 2030 leben?“ seine Agenda für Deutschland und die CDU. Eindringlich warb der Politiker, der vor seiner Zeit im Deutschen Bundestag Abgeordneter im Europarlament war, für eine stärkere europäische Integration und unterstützte gleichzeitig Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die vor wenigen Tagen mit Blick auf das Thema Sicherheitspolitik einen Artikel mit der Überschrift „Europa braucht die USA immer noch“ veröffentlicht hatte. Der wirtschaftliche Wiederaufbau und die Suche nach geeigneten Instrumenten zur Bewältigung der Corona-Krise waren darüber hinaus ebenso Gegenstand der Diskussion wie die notwendige Vereinbarkeit der sozialen Marktwirtschaft mit dem Megathema Ökologie oder die Förderung neuer Technologien, beispielsweise im Bereich synthetischer Kraftstoffe. Merz präsentierte sich offensiv als Befürworter eines Einwanderungsgesetzes, das sich explizit an den ökonomischen Bedürfnissen Deutschlands orientieren soll. Auf 100.000 bis 200.000 schätzen Experten die Zahl der Facharbeiter, die das Land in den kommenden Jahren benötigt. 

Deutlich länger als die eigentlich vorgesehene Stunde nahm sich Friedrich Merz Zeit für die Beantwortung aller Fragen. Katja Leikert bedankte sich im Namen aller Diskussionsteilnehmer für den direkten Austausch, der großen Anklang fand.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben