Verschiebung von Investitionen genaustens prüfen

Das vorläufige Aus des geplanten Fahrradparkhauses in der Hanauer Innenstadt kommentieren die Hanauer Christdemokraten als „falsches Signal“. Es sollte das Prestigeprojekt der Hanauer Verkehrspolitik sein und ein Aushängeschild für eine fahrradfreundliche Kommune im Zeichen des Klimawandels. Die Hanauer Christdemokraten zeigen sich verwundert, dass ausgerechnet die Grünen als Koalitionspartner die Aussetzung unkommentiert stehen lassen.

„Die Stadt Hanau hat infolge der Corona-Krise einen immensen Kostendruck und muss alle Investitionen auf den Prüfstand stellen. Allerdings darf der Rotstift nicht an der falschen Stelle angesetzt werden“, so die Fraktionsvorsitzende der Hanauer CDU Isabelle Hemsley. Gerade in der momentanen Situation wird wieder vermehrt auf den Individualverkehr gesetzt.

Die Einbrüche der Fahrgastzahlen des ÖPNV zeigen diesen Trend schmerzlich auf. Die Menschen steigen ungerne in die öffentlichen Verkehrsmittel, da man große Menschenansammlungen meidet. „Genau aus diesem Grund wäre die Investition in das Fahrradparkhaus so wichtig. Der Fahrradverkehr erfreut sich einer starken Nachfrage, hier sollten wir alle Möglichkeiten zu einer fahrradfreundlichen Kommune in Betracht ziehen“, so der Stadtverordnete Jens Böhringer. Die Hanauer Christdemokraten haben in der Vergangenheit bereits einige Initiativen für eine fahrradfreundliche Stadt Hanau ergriffen, unter anderem die Servicestation am Hanauer Marktplatz, die sich bereits großer Beliebtheit erfreut und auf andere Stadtteile ausgeweitet wurde. „Bevor man eine Investition aussetzt sollte man alle Alternativen prüfen. So möchten wir die Stadt auf das neue Förderprogramm „Nahmobilität-Mobiles Hessen 2020“ hinweisen. Innerhalb dieses Förderprogramms werden alle Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für Nahmobilität mit bis zu 70% aus Landesmitteln gefördert. Hier sollte die Stadt schnellstens aktiv werden, um eine Realisierung des Projektes doch noch zu ermöglichen“, hält die Stadtverordnete Hildegard Geberth fest.

Eine weitere Option haben die Christdemokraten bereits im November 2019 mit ihrem Antrag zum Fahrradparken in den Hanauer Parkhäusern eingebracht. Für ein Fahrradparken in den Hanauer Parkhäusern müssten 2-3 Stellplätze entfallen und diese gegebenenfalls mit Bügeln zum festschließen versehen werden. „Wenn die eine Option finanziell momentan nicht realisierbar ist, sollte man die zweite Option ins Auge fassen. Man könnte so in den Parkhäusern ca. 20-30 Abstellmöglichkeiten für Fahrradfahrer ermöglichen“, führen Hemsley und Böhringer weiter aus. Abschließend möchten die Christdemokraten den Oberbürgermeister an seinen bereits mehrfach getätigten Satz erinnern: „Wir werden nicht in die Krise hineinsparen“, das sollte gerade auch im Hinblick auf die Förderung der Nahmobilität gelten. Hier wünschen sich die Hanauer Christdemokraten mehr Kreativität und Weitblick aus dem Rathaus.

 

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