Unnötiges Risiko durch Großveranstaltungen

Die jüngsten Infektionen im Zuge eines Gottesdienstes in einer Frankfurter Baptistengemeinde führen vor Augen, wie sprunghaft und schnell sich das Corona-Virus verbreitet und die Gefahr noch nicht vorüber ist. 

Dort hatten sich mehr als 100 Personen bei einem Gottesdienstbesuch mit dem Corona-Virus infiziert. „Wenn wir das Erreichte nicht gefährden wollen, ist es umso wichtiger, die vorgegebenen Regeln einzuhalten, damit eine schrittweise Rückkehr zu mehr Normalität möglich ist und die Lockerungen weiterhin Bestand haben können“, so die CDU-Fraktionsvorsitzende, Isabelle Hemsley.

Gerade vor diesem Hintergrund fragen sich die Hanauer Christdemokraten, wie es zur Genehmigung einer Großveranstaltung in Hanau kommen konnte. Bei der inzwischen abgesagten Veranstaltung waren über 1.000 Besucher erwartet worden. Nur schwer vorstellbar, dass bei einer solchen Menschenmenge alle Abstands- und Hygieneregeln hätten eingehalten werden und vor allem kontrolliert bzw. überwacht werden können.

„Wenn OB Kaminsky nun im Zusammenhang mit der Veranstaltung der Baptistengemeinde in Frankfurt von einer organisierten Unverantwortlichkeit spricht, dann ist er in Hanau gerade so an selbiger vorbeigeschlittert“, bewertet der CDUStadtverbandsvorsitzende, Joachim Stamm, die Situation. Zudem kritisieren die Christdemokraten die zurückhaltende Informationspolitik des sonst so mitteilungsbedürftigen Rathauschefs. Viele Hanauerinnen und Hanauer erfuhren von der Veranstaltung erst kurz zuvor aus den lokalen Medien. Dabei bedürfe doch gerade in der aktuellen Zeit eine derartige Veranstaltung eines längeren Vorlaufs. Ohnehin seien alle aufgerufen, nicht ohne Not solche Risiken für die Bevölkerung einzugehen. Bei allem Verständnis für religiöse Zeremonien stehe der Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund und den sehen die Christdemokraten bei einer so großen Veranstaltung nicht gewährleistet. Nicht ohne Grund seien bisher Veranstaltungen in der Regel auf 100 Personen zu beschränken.

Der Oberbürgermeister kann nicht auf der einen Seite den Handelnden in Frankfurt, im Kreis und im Land fehlende Informationspolitik vorwerfen, wenn er selbst seine Hausaufgaben nicht macht. Offene Information ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil zur Eindämmung des Virus, doch bringt es nichts, hier den schwarzen Peter zu verschieben, sondern daran zu arbeiten, wie solche Fehler in der Zukunft vermieden werden können, fordert die CDU.

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