Gleich in seiner ersten Sitzung in diesem Jahr erörtert der Ausschuss Kultur Schule und Sport die Schulpolitik für die weiterführenden Schulen. In ihrer jüngsten Pressemitteilung äußern die Hanauer Christdemokraten ihre Sorge über fehlende Schulplätze und den in der Vergangenheit nicht erfolgten Ausbau der Schulen. Sie fragen, warum die Schulpolitik in den letzten Jahren in einem Dornröschenschlaf gelegen habe.

Dabei ist es auch für die Hanauer CDU unstrittig, dass in den nächsten Jahren die Stadt Hanau die Schulen dringend modernisieren müsse. Gleichzeitig fragen sie aber, warum der Bürgermeister Weiss-Thiel als Schuldezernent erst nach 10 Jahren beginne, sich über Schulpolitik Gedanken zu machen. Schulentwicklungsplanung und Bautätigkeiten nehmen Jahre in Anspruch, diese Planung hat man schleifen lassen. Man hat Sekundarstufen, wie in der Tümpelgartenschule, abgebaut anstatt sich mit den Prognosen realistisch auseinanderzusetzen und frühzeitig mit dem weiteren Auf- und Ausbau zu beschäftigen. Mit Besorgnis äußert sich hierbei die Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss, Isabelle Hemsley: „Seit Jahren weisen wir den Magistrat darauf hin, dass unsere Bevölkerung wächst und unsere Schulen aus Kapazitätsgründen ausgebaut und modernisiert werden müssen. Geschehen ist leider nichts. Nun weist der kommende Schulentwicklungsplan die Versäumnisse der letzten 10 Jahre aus.“

Die Christdemokraten beziehen sich auf den Entwurf des Schulentwicklungsplanes 2020 bis 2024 für die weiterführenden Schulen. Es könne nicht sein, dass im Grundschulbereich die wachsenden Schülerzahlen nur durch Wegfall von wichtigen Ganztags-, Fach- und Differenzierungsräumen aufgenommen werden könnten. „Wenn Bürgermeister Weiss-Thiel für den Lernzuwachs pädagogisch wichtige Räume wieder zu Klassenräumen umlenken muss, leide heute die Pädagogik unter den Versäumnissen der letzten 10 Jahre. Aufgrund dieses Nichtstuns verabschiedet sich Hanau von modernen Unterrichtskonzepten und kehrt zurück zu reinen Schulen mit Klassenräumen“, so Hemsley weiter.

Auch Jens Böhringer, Oberbürgermeisterkandidat und selbst Vater von einem Kind im Schulalter, äußert sich ähnlich. Schulen bräuchten neben Betreuungsmöglichkeiten und Ganztagsangeboten auch Mensen, um auf veränderte Anforderungen der Eltern eingehen zu können. „Insbesondere Schulen mit einem Ganztagsangebot leisten einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auf die wachsenden Bedürfnisse muss ein Schulträger eingehen“, so Oberbürgermeisterkandidat Böhringer.

Zusammenfassend ist es für die Christdemokraten höchste Zeit, nach der jahrelangen Entwicklung neuer Wohngebiete und einer dadurch stark wachsenden Bevölkerung, ebenfalls die soziale Infrastruktur mitwachsen zu lassen. Neben einem stark ansteigenden Bedarf in den Grundschulen müssten zwangsläufig auch die Kapazitäten in den weiterführenden Schulen erhöht werden.„Nachdem gerade im Bereich der weiterführenden Schulen mithilfe des damaligen Konjunkturprogrammes des Landes Hessens in den vergangenen Jahren hohe Aufwände für den Bau von Mensen und die generelle Sanierung gesteckt wurden, gilt es nun bei den Anzahlen der Klassenräume und weiterführenden Angeboten nachzuziehen. Die heutigen Grundschüler sind die Schüler von morgen in den weiterführenden Schulen und diese sollen ihre Schullaufbahn in einem bestmöglichen Umfeld absolvieren können“, so Hemsley und Böhringer abschließend.

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